Warum Jungenarbeit?
Verein für emanzipatorische  Bildungsarbeit

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Warum Jungenarbeit?
Verein für emanzipatorische  Bildungsarbeit

 

Auch heute noch bestimmen Geschlechtsrollenstereotype das Verhalten von Frauen und Männern, den Umgang zwischen und unter den Geschlechtern.

Und das mit Folgen.

Der normale/typische dem männlichen Rollenklischees entsprechende Mann ist in vieler Hinsicht überholt und nicht selten gewalttätig. Dabei richtet sich seine Gewalt in erster Linie gegen Frauen und Mädchen, jedoch auch gegen andere Männer und gegen sich selbst.

Dabei gibt es den typischen Mann nicht mal in Reinkultur. Welcher Mann ist schon immer stark, aktiv, weint nie ...?

Und trotzdem werden diese Bilder immer wieder weitervermittelt, ge- und erlernt. Von Kind auf. So sollte Jungenarbeit möglichst frühzeitig traditionelle Männlichkeitsbilder in Frage stellen und eine Erweiterung des Erlebnis- und Verhaltensrepertoires von Jungen anstreben - eines Repertoires, das oft durch geschlechtsspezifische Normen eingeschränkt ist.

Jungenarbeit sollte den Jungen ermöglichen:

sich und andere Jungen und Mädchen anders wahrzunehmen
Einstellungen zu traditionellen Geschlechterverhältnissen zu revidieren und im inner- und außerschulischen Zusammensein ein anderes Verhalten zu erproben.

Wir lehnen es ab, vermeintlich neue Geschlechtsidentitäten zu vermitteln. Wir wollen eher, daß Männer mit den widersprüchlichen Anforderungen gesellschaftlich moderner Entwicklung leben können, ohne sich in festgefügte Geschlechtermodelle zu flüchten. Deshalb nennen wir unsere  Arbeit „Patriarchatskritische Jungenarbeit“.

Warum Jungenarbeit in der Schule?

Auch die Schule ist eine Institution, in der geschlechtsspezifisches Verhalten gelehrt, weitergegeben und erlernt wird. Von Seiten der LehrerInnen wird dies häufig am Verhalten der auffälligen, lauten, Raum-einnehmenden, gewaltbereiten Jungen erlebt und erlitten.

Doch trägt die Schule einen nicht unerheblichen Teil dazu bei, daß Geschlechterrollen reproduziert und vermittelt werden.

Dies geschieht meist unbewußt, durch geschlechtstypisches Verhalten von LehrerInnen, dem heimlichen Lehrplan, geschlechtsspezifische Strafen, Reglementieren und Belohnen von Jungen und Mädchen, usw.

Was kann Jungenarbeit in der Schule leisten?

Ein funkelnder Mosaikstein in der Sozialisationsgeschichte eines Jungen sein. Erfahrungen mit Massagen, körperlichem Umgang ...ermöglichen

Einen Raum schaffen, indem das Selbstbewußtsein gefördert, das Vertrauen in die eigenen Stärken und Schwächen entwickelt und gelernt wird, Grenzen zu setzen und zu respektieren.

den Jungen die Möglichkeiten bieten, angeleitet (und altersgerecht) über Probleme ihres Jungen-seins, Jungenwelten, Konflikte zu reden und ihre Bedürfnisse zu formulieren.

Positive Erfahrungen in der Jungengruppe zu machen.
Jungen befähigen, Kritik wahrzunehmen und Kritik zu äußern.

Was kann Jungenarbeit in der Schule nicht?

Sie kann keine "schwierigen" Jungen zu Engeln machen und (langjährige) Klassenkonflikte befrieden.

Ein konfliktloses und utopisches Zusammenleben der Geschlechter im Klassenraum garantieren.

Die Notwendigkeit emanzipatorischer Mädchenarbeit ersetzen.

Und sie kann den Widerspruch zwischen dem Wunsch, Männer zu sozialverträglichen Wesen zu erziehen, und den Prinzipien Leistung und Konkurrenz nicht aufheben.

Die Jungenkurse:

Und hier eine  Auswahl unserer vielfältigen Themen in den Jungenkursen:
Superhelden: Was ist schön am stark/schlau sein?
Traurige Helden: Nicht stark zu sein ist ganz normal, auch bei Helden.
Phantasiereisen, Massagen, Mein Körper
Angst vor Horrorfilmen
Warum streiten Jungs sich?
Ja/Nein sagen und wahrnehmen

Vorurteile zu Jungen und Mädchen
Let´s talk about Sex

LehrerInnenfortbildungen

Begleitend zu unseren Jungenkursen oder auch unabhängig davon bieten wir LehrerInnenfortbildungen an.

So können (nach Absprache) LehrerInnen an unseren Jungenkursen teilnehmen und mit uns die Inhalte und den Verlauf dieser Kurse eingehend besprechen und nachbereiten. Interessierte LehrerInnen können die gewonnenen Erkenntnisse in ihre schulische Arbeit mit einbeziehen.

Desweiteren bieten wir ein flexibles Fortbildungsprogramm an, das von einem einmaligen Vortrag bis über einen gesamten Fortbildungstag reicht.

Nachfolgend führen wir (einige) unserer Themen auf, die wir Ihnen in unseren Fortbildungen anbieten können und aus denen sie jederzeit die für Sie interessantesten auswählen können:

Die Schule als geschlechtsdifferenzierend wirkende Sozialisationsinstanz. Wie werden Jungen zu Jungen und Mädchen zu Mädchen erzogen?

Pädagogische Erläuterungen zur praktischen Arbeit mit Jungen.

Patriarchatskritik, Feminismus.

Der heimliche Lehrplan. Koedukationskritik (Warum sind Mädchen in der koedukativen Schule benachteiligt?).

Welches Geschlecht?

Selbsterfahrung für Männer

Wie leite ich Rollenspiele, Massagen an?

Das Selbstverständnis des Vereins Pat-Ex e.V

Die Mitglieder des Vereins sind selbst in der schulischen und außerschulischen geschlechtsdifferenzierten Bildungsarbeit, sowie im internationalen Jungenaustausch aktiv. Ziel des Vereins ist es, patriarchatskritische Bildungsansätze zu entwickeln und zu erforschen.

Kosten :Honorar nach Vereinbarung

Ausführliches Konzept  zu schulischer und außerschulischer Jungenarbeit bzw. Erfahrungsbericht gegen 15,-DM in Briefmarken und adressierten Rückumschlag DIN A4.

Bei Interesse nehmen Sie Kontakt auf :
Pat-Ex e.V.
Willibald-Alexis-Str.34
10965 Berlin
Tel: 030 / 693 22 03

Pat-EX e.V.
Verein für emanzipatorische Bildungsarbeit

bietet an:
Jungenarbeit in Schulen

 


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