Männergruppe in Berlin

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Männergruppe in Berlin

3 -8-1999
Sebastian Schaedler
schadnix(AT)zedat.fu-berlin.de

"Jens Krabel: Müssen Jungen agressiv sein?", im Verlag an der Ruhr, Mühlheim 1998.

Es ist ein Praxishandbuch für die patriarchatskritische Arbeit mit Jungen zwischen 8 und 16 Jahren, in dem wir unsere Erfahreungen, Methoden, Übungen und Spiele aus einigen Jahren Jungenarbeit in verschiedenen Projekten aufgeschrieben haben.

"Wir" sind ein aus einer profeministischen Männergruppe in Berlin hervorgegangener Verein (Pat-Ex e.V. Kontakt: Yorckstrasse 59, 10965 Berlin oder meine e-mail schadnix(AT)zedat.fu-berlin.de ), im übrigen antiautoritär, links und identitätskritisch. Wir freuen uns über jeden Kontakt! Sebastian
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Vom Bezug politischer und pädagogischer Praxis

Die Bildungs-Werkstatt für Medien- und Umwelt-Didaktik - MEDIUM e.V. hat sich 1990 unter dem Namen Arbeitskreis Ökologie und Pädagogik gegründet und ist seit 1991 als gemeinnützig anerkannt. Im Laufe der Jahre hat sich unsere pädagogische und wissenschaftliche Arbeit auf die Geschlechterproblematik verlagert, so daß wir 1998 ein Institut für geschlechtsbezogene Bildung, Sozialpädagogik & Forschung unter dem Dach von MEDIUM e.V. gegründet haben. Über die Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen hinaus bieten wir kontinuierlich Veranstaltungen für Erwachsene an.

Der Labelstreit in der Jungenarbeit ist hoffentlich endgültig Geschichte!

In dem folgenden Artikel habe ich versucht unterschiedliche Aspekte einer profeministischen und antisexistischen Jungenartbeit darzustellen:

Dekonstruktion der Geschlechter: Viele heutige Einrichtungen verfolgen pädagogische Konzepte, die eine Trennung in reine Jungen- und reine Mädchengruppen bevorzugen, während andere den "geschlechtlichen Blick" im koedukativen Alltag auf jeder Ebene mit berücksichtigen wollen. Wieder andere folgen hingegen dem skandinavischen Modell und teilen den pädagogischen Alltag sequenzweise in homogene und dann wieder in heterogene Einheiten. 

Damit gibt es im skandinavischen Schulsystem sehr gute Erfahrungen: In den Naturwissenschaften ist ein Fach- oder manchmal auch zwei Fächer- geschlechtshomogen und die anderen heterogen und nach einem Halbjahr bzw. Schuljahr rotieren die Fächer. So haben alle die Möglichkeit, sich in einer Phase der Homogenität zunächst zu entwickeln, um sich dann in der gemischtgeschlechtlichen Situation wiederum zu behaupten. Dies ist selbstredend besonders für Mädchen ein gutes Training und Hilfe zur Selbstfindung. Doch alle müssen wir uns meiner Ansicht nach der höchst unbequemen Frage stellen, ob wir mit einem geschlechtsbezogenen Ansatz -welcher Art auch immer- nicht den gesellschaftlichen Geschlechterdualismus untermauern. Es ist oftmals zu beobachten, daß erst durch eine Auseinandersetzung um das Geschlecht die Trennung in Jungen und Mädchen bzw. Männer und Frauen so richtig vollzogen wurde. Dies scheint auch notwendig, damit Jungen und Männer nicht einfach ihren Status und die dazugehörige Geschlechtshierarchie ignorieren können, sondern zu sozial und politisch verantwortlichen Menschen wachsen können. Doch wollen wir letztendlich nicht eine womöglich biologisch erklärte grundsätzliche Differenz bewirken, sondern -so zumindest müßte die Forderung aus linker Sicht lauten- vielmehr gesellschaftliche Geschlechtseinteilungen abbauen, wenn nicht sogar beseitigen. 

Wie können wir diesen Bogen schon jetzt spannen?

Politische Bewegungen und Pädagogik: Mir ist immer wieder aufgefallen, daß es in fortschrittlichen Institutionen und Projekten scheinbar eine Art stillen Diskussionsstand zu geben scheint. Die Erfahrungen, die Menschen in ihren politischen und pädagogischen Bemühungen machen konnten, sind meiner Beobachtung nach nicht überall verloren gegangen. Auch wenn vieles einfach nur in den "bürgerlichen Konsens" integriert worden ist, bleibt doch ein Funken der Utopie, daß sich gesellschaftliche Bewegungen irgendwann auch in Veränderungen des Alltags niederschlagen. Politische Bewegungen und Pädagogik: Mir ist immer wieder aufgefallen, daß es in fortschrittlichen Institutionen und Projekten scheinbar eine Art stillen Diskussionsstand zu geben scheint. Die Erfahrungen, die Menschen in ihren politischen und pädagogischen Bemühungen machen konnten, sind meiner Beobachtung nach nicht überall verloren gegangen. Auch wenn vieles einfach nur in den "bürgerlichen Konsens" integriert worden ist, bleibt doch ein Funken der Utopie, daß sich gesellschaftliche Bewegungen irgendwann auch in Veränderungen des Alltags niederschlagen.

Nicht zuletzt sind die politischen Kämpfe der Frauenbewegung(en) besonders in der Pädagogik deutlich spürbar. Schon allein die engagierte parteiliche Mädchenarbeit (mit dem partiellen Abzug der Mädchen aus dem geschlechtsheterogenen pädagogischen Alltag) hat in vielen Bereichen der allgemeinen Jugendarbeit eine Lücke entstehen lassen, die für viele Jungen und männliche Pädagogen eine fundamentale Unsicherheit bedeutet.

Nur ein Beispiel: In einem Kontaktzentrum für Jugendliche und junge Erwachsene, in dem ich eine Weile gearbeitet habe, gab es eine Frau, die "aus dem Nichts heraus" eine Mädchengruppe anbot (was von fast allen Mädchen intensiv angenommen wurde). Daraufhin sprachen mich einige Jungen an, ob ich nicht eine Gruppe anbieten wolle, die sich mit der Bundeswehr und dem Zivildienst beschäftigt (nur für Jungen- versteht sich!).

Da ich damals "Zivi" war, ging ich auf die Anfrage ein und organisierte kontinuierliche Auseinandersetzungen mit dem Thema (über Filme, Texte und "Zeugen"). Doch schon nach kurzer Zeit nahm die aktive Teilnahme der Jungen ab: Einerseits, so schien es, genügte die bloße Existenz einer Jungengruppe, um für sie das Statusgleichgewicht innerhalb des Zentrums wieder hergestellt zu haben (denn so waren die Mädchen nicht mehr "bevorzugt" mit einer "Extra-Gruppe"). Doch andererseits konnte ich eine grundsätzliche Unsicherheit bei den Jungen wahrnehmen, sobald es näher an ihre Person heranging (z.B. schon wenn es um ihre individuelle Entscheidung ob Verweigerung oder nicht ging). Ich war damals nicht in der Lage, auf die eigentlichen Bedürfnisse und Grenzen der Jungen adäquat einzugehen. Mir fehlten Ideen, Methoden und vor allem ein genaueres Verständnis für die Zusammenhänge des Junge-Seins und dem Mann-Werden-Müssen. Erst nach vielen Gesprächen (vor allem mit Frauen!) und einiger Literatur schien ich in der Lage zu sein, die Notwendigkeit einer speziellen Jungen-Perspektive zu erahnen.

Einfach nur mit Jungen zusammen zu sein und zu hoffen, daß dann schon was passiert, weil ich mich als Mann um sie bemühe und offen bin für alles, genügt einfach nicht! Vielmehr brauchen wir detaillierte Kenntnisse über die seelischen Notwendigkeiten der Jungen, Wissen um die jeweilige soziale Eingebundenheit, den institutionellen Rahmen bzw. den rechtlichen Bedingungen des Projekts, die politische Situation und nicht zuletzt sehr viel Verständnis für unsere eigene Person mit all ihrem Sozialisationsmüll und all unseren Utopien. Und dementsprechend stelle ich nicht die verschiedenen Arten von Jungen voran oder die Begrenztheit von Pädagogik, wenn Jungen sich einfach nicht ändern wollen (oder zumindest nicht so, wie wir uns das wünschten), sondern allem voran muß ich meine Motivation zur Jungenarbeit klären, mir meiner Möglichkeiten und Grenzen immer mehr bewußt werden und insbesondere mir meine Stellung in dieser Gesellschaft ehrlicher vor Augen führen. Erst dann kommen die Begrenzungen, die der bürgerliche Kapitalismus "festschreibt" und erst ganz zum Schluß kommt die Frage nach dem Veränderungswillen der Jungen und pädagogische Methoden und Konzepte. (Ist alles von Bernfeld 1925 geklaut -aber immer noch wichtig, oder?)

Von der Notwendigkeit einer expliziten Positionsklärung für Jungenarbeit

Wenn ich heute eine Bestandsaufnahme dessen mache, was ich für sinnvoll erachte und warum (!), wird sofort deutlich, daß 90% des Wissens auf Analysen und Erfahrungen basiert, die irgendwann von Frauen gemacht worden sind. Auch die sog. Männerbewegung konnte meiner Meinung nach bisher keine eindeutig eigenen Ansätze darstellen und wenn, dann stets im reaktionären oder biologistischen Muster wie etwa in der "Wild-Men-Bewegung" oder "Boxkursen zur Kanalisation männlicher Aggression". Und es stellt sich die Frage, ob wir Männer in der Lage sind, Ansätze wie "männliche Emanzipation" oder "männliche Solidarität" oder einfach einen "eigenen Männeransatz" so vertreten können, daß dies nicht wieder und wieder auf Kosten von Frauen geht (und gehen muß)!

Für mich folgen daraus im Zentrum drei Positionen:

Ich schlage Ansätze einer profeministischen Jungenarbeit vor, die sich eindeutig und explizit auf Frauenforderungen und -analysen beziehen. Auch wenn ich die Notwendigkeit sehe, daß wir Männer uns um die Belange von Jungen kümmern müssen und dabei die jungentypischen Probleme ja von uns selbst auch "besser" nachempfinden können, halte ich eine offene Solidarität mit Mädchen und Frauen und die immerwährende Transparenz unserer Arbeit (besonders in reinen Jungengruppen) für alle Personen für absolut notwendig. Denn der Vorwurf der Männerbündelei ist meiner Erfahrung nach ein allzu berechtigter Vorwurf an Männer- und Jungengruppen. In der Folge des Eingeständnisses, daß wir als Männer im Patriarchat eine Menge Privilegien aufgeben müssen, gilt diese Forderung nicht so eindeutig im umgekehrten Falle (d.h., wenn Frauen einfordern, daß sie einen Schutzraum der Intimität usw. haben wollen, so besitzen wir kein "Recht" auf Einblick in deren Gruppe, obwohl wir in der selben Einrichtung eigentlich gemeinsam arbeiten wollen). Dies nur als ein -wenn auch zentrales- Beispiel dafür, daß wir oftmals in den sauren Apfel beißen müssen, wenn wir unserem gesellschaftlichen Status und der sozialen Realität wirklich etwas entgegen setzen wollen.

Da die (antisexistische) Arbeit mit Jungen für viele Männer eine Art der Auseinandersetzung mit dem eigenen Mann-Sein darstellt, halte ich eine Supervision für absolut notwendig. Viele Institutionen bieten mittlerweile eine interne Supervision für Teams an und auch in autonomen Projekten läßt sich dies sehr leicht einrichten. Doch neben der wünschenswerten fachlichen Männergruppe zur Planung der pädagogischen Angebote halte ich eine aktive Teilnahme in einer privaten/politischen Männergruppe für grundlegend. All zu leicht haben wir Männer den Eindruck, daß wir unsere eigene Männlichkeit schon durch unser pädagogisches oder/und politisches Engagement in den "Griff bekommen". Dies ist meiner Ansicht nach ein Trugschluß! Unsere Taktiken werden mit dem Grad der "Bewegtheit" lediglich subtiler. Wenn wir wirklich etwas ändern wollen, müssen wir besonders uns selbst verändern und weiterentwickeln und unsere eigene Männlichkeit besonders mit der Jungenarbeit in Bezug stellen.

Und schließlich dürfen wir andere Unterdrückungsmechanismen nicht aus den Augen verlieren, wenn wir uns zentral mit dem Geschlecht beschäftigen. Im Sinne von "Multiple Opression" halte ich eine Analyse der gegenwärtigen geschichtlichen Situation für grundlegend. Denn beispielsweise ist die Männerrolle dysfunktional geworden! Dies hat in breiten Kreisen ein Bedürfnis nach Modernisierung hervorgerufen, das viele Männer vor völlig neue Aufgaben stellt, die sie aufgrund ihrer männlichen Sozialisation (noch) nicht bewältigen können (siehe z.B. Managerschulungen zur männlichen Kraft oder Vätertraining zum anregenden Spielen mit Kindern usw.). In diese Lücke fällt eine potentielle Jungenarbeit!

 

Wenn wir nicht die Geschlechtshierarchien lediglich auf einem "höheren Niveau" aktualisieren wollen, müssen wir uns den gegenwärtigen Stand des Kapitalismus anschauen, um dann dessen Schwächen für eine Veränderung hin zu egalitären Verhältnissen begleiten zu können. Aber wieviele von uns sind schon bereit, Privilegien aufzugeben, wenn es uns wirklich weh tut. Damit meine ich nicht Rederecht, Quotierung usw., sondern Veränderungen, die uns (zunächst) auch in unserer Person als Mann angreifen? -Mögen wir noch so politisch denken und reden.

Von großen und kleinen PädagogInnen

Auch wenn es höchst fragwürdig ist, einzelne PädagogInnen besonders hervorzuheben und damit die Praxis vieler Unbenannter zu vernachlässigen, so habe ich doch aus dem literarischen Vermächtnis einiger besonders viel ziehen können. Manche haben eben sehr gut dokumentiert, andere sich der reinen Praxis zugewandt. Doch so wie auch Marx, Bakunin oder Rosa Luxemburg nur in dieser Weise bekannt werden konnten, weil es einen gesellschaftlichen Kampf einer ganzen Bewegung oder sogar mehrerer gegeben hat, so sind "große" PädagogInnen immer auch in ihrer Eingebundenheit einer sozialen Praxis von vielen Menschen zu sehen. So wie ich aus den Analysen und Positionen einzelner politischer KämpferInnen für meine eigene politische Position gewinnen konnte, so haben einige PädagogInnen die Zeichen ihrer Zeit besonders schlüssig auf den Punkt gebracht. Und wir können aus deren Texten sehr viel lernen. Einen werde ich im folgenden in seiner geschichtlichen Situation darstellen, um mit meinen Fragestellungen einen Anfang eines Übertrags auf heutige Jungenarbeit zu versuchen. (Es ist einer dieser 10% "reflexiver" Männer.)

Selbstorganisation, Klassenlage, Geschlecht und Vermächtnisse der Jugendbewegungen

Schon die bürgerliche Jugendbewegung Anfang dieses Jahrhunderts hatte eine deutliche Geschlechtsorientierung. (Ich lasse die sozialistische ArbeiterInnen-Jugend in diesem Zusammenhang mal unter den Tisch fallen, da uns die Erfahrungen der jugendlichen Arbeitskämpfe für Arbeitsschutz usw. gegen Arbeitgeber(Innen?), Staat, SPD, KPD und Gewerkschaften in diesem Zusammenhang nichts Neues mehr bringen, es sei denn, wir bemühten uns um Jugend- bzw. Jungenschutz.) Der von bestimmten Erwachsenen protegierte Wandervogel konnte mit seiner "Hippie-Orientierung in der Kaiserzeit" zwar die bürgerliche Sittsamkeit, Kleiderordnung, Kleinfamilie etc. hinterfragen, aber die Geschlechtsstereotype wurden in den geschlechtshomogenen Jugendgruppen in rigider Weise reproduziert. Die Mädchen erfuhren eine auch so benannte "Heim- und Herd-Erziehung", während die Jungen zum echten Pfadfinder, zum "Wildnismann" gedrillt wurden. Die größte Angst galt allen sexuellen Betätigungen, allen voran der Homosexualität. Und diese gab es innerhalb von Kameradschaft, Wildnisnächten und Jungengemeinschaft zuhauf. Als Blüher seinen dritten Band der zeitgenössischen Geschichtsschreibung des Wandervogels mit dem Titel "Der Wandervogel als erotisches Phänomen" veröffentlichte, sahen sich sämtliche Führer des Wandervogels genötigt, sich eindeutig von diesem Mann zu distanzieren. Ab jetzt wurde der sonst so gern hervorgekehrte Fürsprecher für die (Wander-)Jugend, trotz seiner so schön völkischen, antisemitischen und vaterländischen Ansichten gemieden wie die Pest. Denn zu benennen, was alle sowieso wußten, daß homosexuelle Anteile möglicherweise in jeder Jungengruppe eine gewisse Rolle spielen, war und ist einfach nicht erlaubt. Bis heute scheint sich die bürgerliche Verdrängung erhalten zu haben, wenn es um homoerotische Phänomene in der Jugendarbeit geht. Homophobie ist meiner Beobachtung nach jedoch besonders bei Männern eine zentrale Ursache dafür, sich nicht den Anforderungen von Jungengruppen stellen zu können. Besonders hier müssen wir Männer wohl noch einiges mehr zulassen (lernen).

Etwas politischer bitte?

Ganz anders dagegen verhielt es sich im zweiten einflußreichen Strang der bürgerlichen Jugendbewegung: der freien Schulgemeinde Wickersdorf. Hier mit dem "Erfinder" der "Jugendkultur" Gustav Wyneken an der Spitze konnte und sollte die Jugend ihre innerste und eigenste Kraft aus sich herausleben. Es entstand ein Jugendmythos, der der Jugend die einzige Aufgabe zusprach, einfach jung zu sein. Die Schulgemeinde als jugendlicher Lebensgemeinschaft ohne Erwachsenenzwänge war fast schon sozialistisch organisiert. Schulgremien waren paritätisch von SchülerInnen und LehrerInnen besetzt, es gab Jugendgerichte, die von Jugendlichen geleitet wurden, LehrerInnen und SchülerInnen wurden als PartnerInnen gesehen usw.. Auf der anderen Seite wehte aber auch ein äußerst asketischer, hochgeistiger und autoritärer Wind: Menschen brauchen Führer, so v.a. Wyneken, doch nicht durch irgendeine Amtsautorität, sondern von sich aus und freiwillig gewählt: Die Kameraden wählen sich einen, den sie für berufen halten, der Lehrling wählt seinen Meister usw.. Wie dem auch sei, hier gab es einen Lebensraum, in dem die Jugend ein Medium besaß, innerhalb dessen sich "jugendliche Kräfte" entwickeln konnten und in der alles besprochen werden konnte. Dies war schon eine enorme pädagogische Leistung für die PädagogInnen, da sie selbst ja zur Erwachsenenwelt gehörten und somit eine Menge Privilegien offen abgaben.

In der hieraus entstandenen ersten deutschen überregionalen SchülerInnenzeitung "der Anfang" fanden demzufolge heiße Diskussionen statt, die insbesondere die bürgerliche Moral angriffen. Neben der repressiven Kleinfamilie, der moralistischen Kirche und dem rigiden Schulsystem stand besonders die bürgerliche Verdrängung der Sexualität immer wieder im Zentrum der Auseinandersetzung. Hier gab es ein Forum für Utopien und eine immerwährende Offenheit für viele Fragen, die sich die Jugend selbst stellte. Und das mit einer Vehemenz, die dazu führte, daß diese Zeitung bereits 1914 vom Reichstag verboten wurde. Doch der Gedanke lebte weiter und sollte sich in verschiedensten Foren multiplizieren.

Einer der Herausgeber war der jugendliche Siegfried Bernfeld. In späteren Jahren organisierte dieser in seiner Wiener Studentenzeit "Sprechsäle", in denen sich eine radikal-kritische (Gegen-) Öffentlichkeit etablierte. Neben diversen Comitées zu Gesellschafts- und Schulreformen verbreitete sich ein Diskussionsstand über ganz Österreich und dann Deutschland (in den Metropolen natürlich), der der Jugend einen eigenen Status zumaß mit eigenen Rechten und auch Pflichten. Dank der festen Verwurzelung mit dem linken jüdisch-intellektuellen Großbürgertum und der (noch) sozialistischen SPD setzten sich diverse Jugendfragen in fortschrittlichen Bereichen der Gesellschaft durch. Viele VertreterInnen der Frankfurter Schule z.B. entstammten dieser Bewegung (als SchülerInnen). Wie auch für diese ging der Weg für Bernfeld über eine wissenschaftliche Analyse, die den philosophischen Postulaten des Deutschen Idealismus, der absolutistischen Dominanz kirchlicher Einflüsse sowie vaterländischen Normen eine andere legitime Basis entgegen halten sollte. Nicht der Glaube und die Ideologie sollten Legitimation für Kinder- und Jugendarbeit sein, sondern eine überprüfbare Erkenntnis. Und wie für die "Kritische Theorie" standen auch hierfür zwei große Strömungen bereit: die marxistische Empirie und der sozialistische Flügel der Psychoanalyse.

Bernfeld war immer schon Praktiker und so entstand als Folge seiner Erfahrungen (von Wickersdorf bis zu den Sprechsälen) das Kinderheim Baumgarten, in dem "verwahrloste" Kinder beiderlei Geschlechts aufgenommen wurden. Dies war sein Ort der Praxis und der wissenschaftlichen Beobachtungen in den 20er Jahren. Wegen seiner Dokumentationen gilt Bernfeld als größter Vertreter der (marxistisch-)sozialistischen Psychoanalytischen Pädagogik. Und seine Bücher sind so reichhaltig an Erkenntnissen, daß diese besonders für die aktuelle geschichtliche Situation noch einige zentrale Impulse für Kinder- und Jugendarbeit enthalten. (Es lohnt sich, ihn im Original zu lesen!)

Sein Hauptinteresse in den späteren Jahren galt den klassenspezifischen Bedingungen in den Sozialisationsstadien von Kindern und Jugendlichen. Dabei lieferte die marxistische Empirie ein klares Instrumentarium, um die Bedingungen eines jeweiligen Milieus zu verstehen und die Psychoanalyse ein Modell, die geschlechtstypischen Notwendigkeiten "des Jungen" überhaupt erst zu erkennen. Mit seinem Titel "die Neurose und ihr sozialer Ort" wies Bernfeld darauf hin, daß sich die Ausprägung der Persönlichkeit zwischen zwei Polen bewegt: Einerseits sind es die vorgegebenen Strukturen der jeweiligen Bezugsgruppe und andererseits die inneren Notwendigkeiten des jeweiligen Entwicklungsstadiums. In unserem Zusammenhang ist Bernfelds Analyse über die Wechselwirkung von entstehender Geschlechtsidentität mit den familären Bedingungen der jeweiligen Klassenlage besonders interessant.

 

Und noch etwas Psychoanalysekritik?

Obwohl der klassische Ödipuskomplex (bzw. Elektrakomplex für Mädchen) nachgewiesenermaßen lediglich eine Erfindung von Freud darstellt, um seine Forschungsarbeit fortsetzen zu können, sind die enormen Gefühlswallungen dieser ersten langen Phase der Loslösung vom gleichgeschlechtlichen Elternteil gut beobachtbar. Man(n) schaue sich einmal den Wechsel der affektiven Orientierung von Jungen kurz vor Schuleintritt von der Mutter zum Vater an. Ab vielleicht 4 Jahren ist meistens eine Art "Vergötterung" des Vaters zu beobachten, die so manche Frau vor Ungerechtigkeit in den Boden versinken läßt. Denn obwohl sie in der Regel unseres gesellschaftlichen Alltags die gesamte Dreckarbeit der Erziehung erledigt hat, immer da war, wenn es was zu trösten gab und und und, scheint dies dem Jungen völlig egal zu sein: Papa ist der Held und wenn heute mal der Chef kocht, schmeckt’s endlich mal gut usw. usf..

Na gut, wieder zurück: Der junge Freud hatte öffentlich gemacht, daß viele seiner Patientinnen, die unter "Hysterie" litten, von ihrem Vater sexuell mißbraucht wurden oder worden sind. Und einer dieser aus dem Bürgertum stammenden Väter war ein guter Freund von Freud. Doch, da es Sexualität im Bürgertum ja sowieso nicht gab und Mißbrauch damit schon gar nicht, gerieten alle Hebel in Gang, um diesen Frevler zu stoppen. Einerseits aus Männnerbündelei mit seinem Freund und andererseits ganz zentral aus wissenschaftlichem Opportunismus heraus konstruierte Freud die Analyse, daß es sich bei den Mädchen "lediglich" um den verdrängten Wunsch nach sexueller Intimität mit dem Vater handelte, was dieser ihr natürlich verweigerte. Aus dieser inneren Zerrissenheit zwischen sexuellen Wünschen und moralischem Inzestverbot entstünde der Zustand der "Hysterie". Dies konnte Mann so gerade durchgehen lassen, doch von nun an unter strenger Kontrolle der wissenschaftlichen Arbeiten der Freudschen Psychoanalyse. (Denn es sei betont: Der Druck auf Freud durch seine "pathologischen" Kollegen war schon enorm groß!) Trotz dieser und vieler weiterer Unrühmlichkeiten der Psychoanalyse (man denke an die feigen und opportunistischen Machenschaften der nicht emigrierten PsychoanalytikerInnen wie Schulz-Hencke während des Nazi-Regimes!!) gibt dieses Paradigma dennoch einiges her! (Vgl. z.B. die feministischen Psychoanalytikerinnen Chodorow und Fast oder die Kritische Männerforschung von Schnack/Neutzling und Böhnisch/Winter.)

Im Alter von ca. 4-7 Jahren kristallisiert sich erstmalig so etwas wie eine Geschlechtsidentität heraus. Diese "passiert" über die emotionale Loslösung vom gegengeschlechtlichen (für den Jungen also die Mutter) und der Identifikation mit dem gleichgeschlechtlichen Elternteil (also dem Vater). Doch bis es dazu kommen kann, muß der Junge einige heftige Krisen überwinden. Zunächst wird dem Jungen bewußt, daß seine Mutter anders ist als er selbst. Dabei fällt ihm immer deutlicher auf, daß die Gesellschaft auf einer Geschlechterpolarität beruht, die Frauen einen geringeren Status zuweist als den Männern. Er selbst kann sich der Mutter also nur von der männlichen Seite nähern, denn, und das wird immer sicherer, er muß Mann werden. Dies bedeutet also, das warme Nest der Mutter zu verlassen und sich auf die Seite des Vaters zu schlagen, über den er viel weniger weiß, von dem er viel weniger direkt erleben konnte (Vater arbeitet i.d.R. ja und ist selten da -Mystifizierung der äußeren großen weiten Welt des Vaters usw.). Hierbei erscheint es ihm aber, daß der Vater einen immerwährenden Konkurrent bei der Bestrebung um die emotionale Nähe der Mutter darstellt. Diese ambivalente Situation läßt ihm in der Regel nur den Ausweg der absoluten Identifikation mit dem Vater offen. Verbunden mit der Erkenntnis, daß er aber immer noch machtloser ist als die statusschwächere Mutter, liegt es sehr nahe, mit irgendwelchen Abwehrmechanismen darauf zu reagieren. Allen voran steht die Abwertung des "Weiblichen" und die Idealisierung des "Männlichen"

 

Doch der Auslöser dieser psychischen Berg- und Talfahrt ist nicht irgendein Körperteil-Neid oder eine minderwertigere Sexualität wie das viele klassische PsychoanalytikerInnen behaupten. Vielmehr betont Fast, daß allem voran die schlichte Erkenntnis (sowohl bei Jungen als auch Mädchen) steht, daß sie nicht mehr alles werden können. Noch kurz zuvor stellte sich der Junge vor, wie es dann wohl ist, wenn er erst mal Mutter mit eigenen Kindern ist. Auch das Mädchen möchte gerne Boxer, Busfahrer oder auch Lehrerin werden. Doch irgendwann wird jedem Kind schlagartig klar, daß er/sie nicht einfach zwischen Mann-sein und Frau-sein wählen kann. Vielmehr wird der Junge auf die Schiene Mann-werden und das Mädchen auf die Schiene Frau-werden gesetzt (patriarchale geschlechtliche Dichotomie). Das Schreckliche für Kinder ist in diesem Moment der Erkenntnis, daß sie "unvollkommen" sind. Der Junge kann und darf nicht Mama werden und das Mädchen kann und darf nicht die Position von Jungen und Männern einnehmen. Und das hat sie und das hat auch er schon längst bemerkt: Mama und Papa haben irgendwie nicht die gleichen Arten, nicht die gleichen Aufgaben. Kinder merken sogar dieses (manchmal nur sehr dünne) geschlechtstypische Ungleichgewicht (Macht, Dominanzverschiebungen in den unterschiedlichen Bereichen: "große" Entscheidungen beim Mann und wenn’s um die Kinder geht bei der Frau usw.). Vielmehr betont Fast, daß allem voran die schlichte Erkenntnis (sowohl bei Jungen als auch Mädchen) steht, daß sie nicht mehr alles werden können. Noch kurz zuvor stellte sich der Junge vor, wie es dann wohl ist, wenn er erst mal Mutter mit eigenen Kindern ist. Auch das Mädchen möchte gerne Boxer, Busfahrer oder auch Lehrerin werden. Doch irgendwann wird jedem Kind schlagartig klar, daß er/sie nicht einfach zwischen Mann-sein und Frau-sein wählen kann. Vielmehr wird der Junge auf die Schiene Mann-werden und das Mädchen auf die Schiene Frau-werden gesetzt (patriarchale geschlechtliche Dichotomie). 

Das Schreckliche für Kinder ist in diesem Moment der Erkenntnis, daß sie "unvollkommen" sind. Der Junge kann und darf nicht Mama werden und das Mädchen kann und darf nicht die Position von Jungen und Männern einnehmen. Und das hat sie und das hat auch er schon längst bemerkt: Mama und Papa haben irgendwie nicht die gleichen Arten, nicht die gleichen Aufgaben. Kinder merken sogar dieses (manchmal nur sehr dünne) geschlechtstypische Ungleichgewicht (Macht, Dominanzverschiebungen in den unterschiedlichen Bereichen: "große" Entscheidungen beim Mann und wenn’s um die Kinder geht bei der Frau usw.). Vielmehr betont Fast, daß allem voran die schlichte Erkenntnis (sowohl bei Jungen als auch Mädchen) steht, daß sie nicht mehr alles werden können. Noch kurz zuvor stellte sich der Junge vor, wie es dann wohl ist, wenn er erst mal Mutter mit eigenen Kindern ist. Auch das Mädchen möchte gerne Boxer, Busfahrer oder auch Lehrerin werden. Doch irgendwann wird jedem Kind schlagartig klar, daß er/sie nicht einfach zwischen Mann-sein und Frau-sein wählen kann. Vielmehr wird der Junge auf die Schiene Mann-werden und das Mädchen auf die Schiene Frau-werden gesetzt (patriarchale geschlechtliche Dichotomie). Das Schreckliche für Kinder ist in diesem Moment der Erkenntnis, daß sie "unvollkommen" sind. Der Junge kann und darf nicht Mama werden und das Mädchen kann und darf nicht die Position von Jungen und Männern einnehmen. Und das hat sie und das hat auch er schon längst bemerkt: Mama und Papa haben irgendwie nicht die gleichen Arten, nicht die gleichen Aufgaben. Kinder merken sogar dieses (manchmal nur sehr dünne) geschlechtstypische Ungleichgewicht (Macht, Dominanzverschiebungen in den unterschiedlichen Bereichen: "große" Entscheidungen beim Mann und wenn’s um die Kinder geht bei der Frau usw.).

 Vielmehr betont Fast, daß allem voran die schlichte Erkenntnis (sowohl bei Jungen als auch Mädchen) steht, daß sie nicht mehr alles werden können. Noch kurz zuvor stellte sich der Junge vor, wie es dann wohl ist, wenn er erst mal Mutter mit eigenen Kindern ist. Auch das Mädchen möchte gerne Boxer, Busfahrer oder auch Lehrerin werden. Doch irgendwann wird jedem Kind schlagartig klar, daß er/sie nicht einfach zwischen Mann-sein und Frau-sein wählen kann. Vielmehr wird der Junge auf die Schiene Mann-werden und das Mädchen auf die Schiene Frau-werden gesetzt (patriarchale geschlechtliche Dichotomie). Das Schreckliche für Kinder ist in diesem Moment der Erkenntnis, daß sie "unvollkommen" sind. Der Junge kann und darf nicht Mama werden und das Mädchen kann und darf nicht die Position von Jungen und Männern einnehmen. Und das hat sie und das hat auch er schon längst bemerkt: Mama und Papa haben irgendwie nicht die gleichen Arten, nicht die gleichen Aufgaben. Kinder merken sogar dieses (manchmal nur sehr dünne) geschlechtstypische Ungleichgewicht (Macht, Dominanzverschiebungen in den unterschiedlichen Bereichen: "große" Entscheidungen beim Mann und wenn’s um die Kinder geht bei der Frau usw.). Vielmehr betont Fast, daß allem voran die schlichte Erkenntnis (sowohl bei Jungen als auch Mädchen) steht, daß sie nicht mehr alles werden können. Noch kurz zuvor stellte sich der Junge vor, wie es dann wohl ist, wenn er erst mal Mutter mit eigenen Kindern ist. Auch das Mädchen möchte gerne Boxer, Busfahrer oder auch Lehrerin werden. Doch irgendwann wird jedem Kind schlagartig klar, daß er/sie nicht einfach zwischen Mann-sein und Frau-sein wählen kann. Vielmehr wird der Junge auf die Schiene Mann-werden und das Mädchen auf die Schiene Frau-werden gesetzt (patriarchale geschlechtliche Dichotomie). Das Schreckliche für Kinder ist in diesem Moment der Erkenntnis, daß sie "unvollkommen" sind. Der Junge kann und darf nicht Mama werden und das Mädchen kann und darf nicht die Position von Jungen und Männern einnehmen. Und das hat sie und das hat auch er schon längst bemerkt: Mama und Papa haben irgendwie nicht die gleichen Arten, nicht die gleichen Aufgaben. Kinder merken sogar dieses (manchmal nur sehr dünne) geschlechtstypische Ungleichgewicht (Macht, Dominanzverschiebungen in den unterschiedlichen Bereichen: "große" Entscheidungen beim Mann und wenn’s um die Kinder geht bei der Frau usw.).

Und so wird der Phallus eher als gesellschaftliches Machtsymbol gedeutet, denn als "männliches Zauberschwert". (Zu detaillierteren Ausführungen vgl. Schnack/Neutzlings "Kleine Helden in Not" und Irene Fasts "Psychoanalyse der Geschlechterdifferenz".) Was hier aber wichtig ist, sind die starken affektiven Bindungen an Mutter und Vater, die durch die angedeutete Situation höchst wechselhaft sein können und deshalb große Wirren in der Psyche des Jungen verursachen können. Dies alles gilt so nur für die bürgerliche Gesellschafte mit Kleinfamilie, klarer Geschlechtstrennung und patriarchaler Geschlechtshierarchie mit männlicher Hegemonie und kapitalistischer Wirtschaftsweise. Wie dies in egalitären oder "echten" sozialistischen Gesellschaften aussehen würde, bliebe noch zu erforschen.

So, und nachdem die politischen, psychologischen und pädagogischen Bezüge von Bernfelds Kinder- und Jugendarbeit angedeutet sind, komme ich zur zentralen Frage dieses Artikels:

Und was hat uns der Bernfeld für heutige Jungenarbeit zu sagen?

Auch wenn wir keine Klassengesellschaft im rein marxistischen Sinne mehr "aufweisen" können, so sind doch Rudimente von Klassenbewußtsein, schichttypische Sozialisationsbedingungen usw. zu bemerken. Die Abhängigkeit von den sozialen Bedingungen wird zwar selten geleugnet, doch mit dem Verweis auf Individualisierung, Pluralisierung der Lebensformen, Entstandardisierung von Lebensläufen etc. werden soziale Folgen der Arbeitsbedingungen und Milieus auf die Randphänomene einzelner Gruppen reduziert. Und viele "geschlechts-emanzipierende" Menschen vergessen diese sozialen Ungleichheiten, da ja die Geschlechtshierarchie alle Schichten durchzieht.

Doch spätestens seit Sozialabbau, Rezession, steigender Massenarbeitslosigkeit dürfte allen klar geworden sein, daß die alten Ungleichheitsstrukturen sich lediglich modernisiert haben. Da sogar die Zahlen dieses berichten, wird eben jenes sogar von konservativen SoziologInnen betont. Es handelt sich in den meisten Staaten der Welt nach wie vor um ökonomische Ungleichheitssysteme. Neben Lohnsektorausbeutung, Rassismus, Nationalismus, Patriarchat, Behindertenfeindlichkeit, Heterozentrismus sind unzählige Unterdrückungsmechanismen gleicher Wertung zu benennen, die jedoch äußerst geschickt gebrochen sind. Wenn ich mich mit den Bedingungen identifiziere und der gesicherten Mittelschicht zurechnen darf, kann ich ein sehr bequemes Leben führen und Unterdrückung kaum bis gar nicht erfahren. Und andererseits: Eine statushöhere Frau in der Produktion irgendeiner Firma kann einem Arbeiter gegenüber eine Menge Macht ausüben, doch an einer Stelle kann dieser Mann endlich wieder auftrumpfen: seine sexistische Macht als Mann.

Für die Säule der milieu-typischen Bedingungen von Jungensozialisation hat Bernfeld Jahre seiner Arbeit aufgebracht: Er konnte beobachten, daß Arbeiterjungen und Jungen aus dem Bürgertum zwar den gleichen innerpsychischen Wirren in der ödipalen Situation unterworfen sind, doch daß sich die Art, wie sie damit umgehen, höchst unterschiedlich gestaltet: Während Jungen aus dem Bürgertum gezwungen sind, ihre inneren Affekte verinnerlicht auszuleben, können Arbeiterjungen diese in Form von Aggression, Obzönitäten, Kriminalität usw. ausagieren. Der bürgerlichen Moral ist es zuzuschreiben, daß "deren" Jungen alles mit sich allein ausmachen (müssen) und das auch noch am Ort der Schmach: zu Hause bei Vater und Mutter. Diese Verarbeitung darf in der bürgerlichen Familie natürlich nicht offen geschehen. So gibt es niemanden, mit dem er sich austauschen könnte. So bleiben Autoaggression, Kreativität, hohe Geistigkeit usw. als "ganz normale" Verarbeitungsmöglichkeiten.

Dagegen bieten die Lebensbedingungen von Arbeiterjungen mit früherer finanzielle Autonomie (in der Lehre gibt’s Geld, in der Schule nicht) verbunden mit der Eingebundenheit in Männergruppen (am Arbeitsplatz/Lehrstelle und im Wirtshaus) äußere Rahmen des Ausagierens an, ja, es wird für die Initiation in die Männerwelt sogar verlangt. Der intellektualisierten Art der bürgerlichen steht also die ritualisierte der arbeitenden Jugend gegenüber. Beide handeln neurotisch, doch in verschiedenen Modi. Wenn ein Pädagoge nun auf einen Jungen trifft, könnte er je nach eigenen Vorlieben und eigenen Jungenerfahrungen von dem einen mehr abgestoßen sein (und ihn auch mehr verurteilen) als dem anderen. Die Geschichte hat gezeigt, daß pädagogische Belehrung sich mehr mit Schutz und Kontrolle von ArbeiterInnenjungen beschäftigte, während die bürgerlichen eher zur Hochgeistigkeit, Moral und Verantwortung gedrillt worden (sind).

Diese Stereotypisierung auf bürgerliche und proletarische Klasse ist so heute sicher nicht mehr gültig. Doch die Perspektive, daß ich mir genaustens anschauen muß, woher ein Junge sozial stammt, ist fast schon eine Binsenweisheit. Aber wieviele PädagogInnen vergessen, daß sie selbst nicht einfach im luftlee(h)ren Raum schweben, sondern selbst einer sozialen Gruppe angehören und aus einer kommen? Wir kommen oftmals mit unseren schönen, wohldiskutierten Meinungen daher und versuchen, unserem Klientel eine bessere Existenz zu ermöglichen. Oder mit dem (marxistischen) Medienpädagogen Dröge gesprochen: wir haben immer ein anderes gesellschaftliches Interesse als "unsere" Jugendlichen und müssen uns dieses vertraut machen. Wir sitzen eben nicht im gleichen Boot, sondern haben lediglich eine mehr oder weniger gemeinsame (pädagogische) Situation mit unterschiedlicher Interessenorganisation (zur Bedürfnisbefriedigung). Oder noch genauer formuliert befinden wir uns auf einem unterschiedlichen Bedürfnisniveau, das stets gesellschaftlich produziert und auf die jeweilige Interessensgruppe orientiert ist.

Praktisch bedeutet dies, daß ich mir als Pädagoge stets bewußt machen muß, unter welchen Bedingungen sich die jeweilige Männlichkeit "meiner" Jungen herstellt. Auch wenn sich jeder grundsätzlich immer im dialektischen Verhältnis von objektiver Lage seiner Lebensumstände und subjektiver Verantwortung in jeder Situation seines Lebens bewegt, so sind die Veränderungsmöglichkeiten hin zu einem sozial verantwortungsvollen Handeln doch höchst unterschiedlich. Und darauf muß ich höchst persönlich eingehen, wenn ich nicht eine reine Benimmschule für "p.c. Jungen" aufmachen will. Viele tun einfach so, als biete man einfach eine Menge Gegenerfahrungen zum sexistischen Alltag und erkläre, wie es sich mit dem Mann-sein verhalte und schon ändere sich was, wenn auch nicht viel. Die meisten "freien" pädagogischen Angebote sind aber schon so ausgeschrieben, daß nur Mittelschichtsjungen daran teilnehmen werden (und können), die meisten Angebote für die unteren Schichten finden erst statt, wenn der Junge in den Brunnen gefallen ist (Drogen, Gewalt, Unterschichts-Rechtsextremismus usw.).

Eine revolutionäre Pädagogik hingegen (ich weiß, sowas sagt man nicht) muß meiner Ansicht nach eine Menge Verständnis für die jeweilige soziale Lage entwickeln, eine eigene Position darstellen, aber die Jungen auch sich selbst entwickeln lassen. Das erfordert z.B. sehr viel Geduld, wenn ich sehe, daß genau dieselben Jungen, die ich so lernfähig innerhalb meiner Jungengruppe erlebte, in einer anderen beliebigen sozialen Situation den absoluten Macker rauskehren und sich womöglich noch mit ihrer Jungengruppe schmücken. Ich habe einige Pädagogen erlebt, die solche Jungen dann völlig links liegen ließen.

 

Doch ihr soziales Feld stellt Forderungen und die männliche Rolle aufzugeben, heißt Sicherheit zu verlieren. Und wie lange haben wir gebraucht, um uns zu verändern? Doch ihr soziales Feld stellt Forderungen und die männliche Rolle aufzugeben, heißt Sicherheit zu verlieren. Und wie lange haben wir gebraucht, um uns zu verändern?

Und weiter?

Diese soziale Grenze der Erziehung (Bernfeld) ist auch in den anderen sozialen Bedingungen der Jungen wiederzufinden. So dürften sich z.B. die Veränderungsmöglichkeiten eines Kurden, der die faschistische Türkei erlebte, deutlich von denen eines Bauern in Deutschland unterscheiden oder denen eines jugoslawischen Bürgerkriegsflüchtling von denen eines kleinstädtischen Mittelschichtsjungen in Einbeck. Wieviel ihrer pädagogischen Erfahrungen innerhalb unserer Angebote sind übertragbar?

Was dies im Einzelfall für pädagogische Folgerungen nach sich zieht, weiß ich auch nicht. Vielleicht einfach nur stetige positive Alternativerfahrungen, die an ihrer Lebensrealität authentisch und ehrlich anknüpfen und immerwährende einfühlsame Konfrontation gemischt mit einer Authentizität von mir als Pädagogen. Die bedeutete jedoch selbstredend, daß ich meine Schwierigkeiten mit Mann-Sein, Sexismus, Dominanz usw. auch für die Jungen zur Disposition stelle.

Doch hier beginnt nach Bernfeld die zweite Grenze der Erziehung: Wenn ich als Pädagoge mit einem Jungen arbeiten will, dann stehen mir zwei Kinder gegenüber: der "zu erziehende" Junge und der Junge in mir selbst. Und wenn ich noch meine berufliche Rolle hinzuziehe, also all die Bildern und Erwartungen, die ich von mir bzw. an mich habe, dann habe ich es also mit drei Personen zu tun. Bernfeld betont, daß wir immer mit einer Menge Verletzungen und nicht erfüllten Bedürfnissen und Wünschen aus unserer Jungensozialisation heraustreten. Damit ist eigentlich schon vorprogrammiert, daß wir eine Menge unserer Sehnsüchte in genau diesen (unbekannten) Jungen hineinprojizieren. Ob wir ihm ein besserer Vater sein wollen oder unsere Jungenhaftigkeit nochmals erleben wollen, sind dabei vergleichsweise "leichte" Phänomene. In jedem Fall gehen wir starke affektive Bindungen mit Jungen ein, die so erst mal auch sehr gut sind. In neueren Ansätzen wird oftmals betont, daß der Pädagoge eine Art Ersatz-Vater für Jungen darstellt, mit dem all der "Müll" aus der Familie nochmals abgearbeitet werden kann (Wiederholungszwang).

Doch ich brauche ein hohes Maß an Selbst-Kenntnis dafür. Na ja, Männergruppen und Supervision habe ich ja bereits gefordert.

Nur ein paar Praxis-Vorschläge für Jungenarbeit

Allem voran steht also für mich die Selbst-Erkenntnis des Pädagogen und die Transparenz meiner pädagogischen und politischen Zielrichtung. Dann finde ich es wichtig, Angebote für Jungen stets im Team zu gestalten. Dabei steht nicht die Ausgefeiltheit eines Konzeptes im Zentrum der Planung, sondern die schlichte Frage: Was wollen wir erreichen und warum?

Eine pädagogische Maßnahme mit Jungen ist meiner Ansicht nach dann vielversprechend, wenn sie an den Lebensalltag der Jungen authentisch anknüpfen kann (z.B. das begleiten, was sie sowieso tun), ich mich ihnen gegenüber (in gewissem Rahmen) ehrlich öffne und alle Sinne der Erfahrung innerhalb des Angebots gleichermaßen angesprochen werden (können). Also nicht bloßes Erlebnis z.B. der Kraft und Kreativität oder rein rationale Auseinandersetzung, sondern ganzheitliche Lernschritte über Erlebnis, gemeinsame Reflexion und experimenteller Übertrag auf die Lebenssituation(en) der Jungen!

D.h. ich muß Jungen bei dem, was sie tun, ernst nehmen und ihr jeweiliges Bedürfnisniveau nicht moralisch oder politisch bewerten (z.B. muß ich mich auf Computer, Fußball, Kickern usw. in gewissem Rahmen einlassen). Erst nach einer menschlichen Annahme (auch bei ätzenden Verhaltensweisen vieler Jungen) kann ich beginnen, sie mit ihrer eigenen sozialen Verantwortung für sich und andere -aber besonders im Geschlechterverhältnis- einfühlsam zu konfrontieren.

Dabei kann ich an Begeisterungsmomente der Jungen ansetzen, um dann zu einer inhaltlichen und relevanten Auseinandersetzung zu gelangen. Dies geht z.B. mit einem Video-Film: Wenn Jungen ihre soziale Realität mit dem Medium Video einmal darstellen wollen, müssen sie einerseits einen kooperativen Gruppenfindungsprozeß bewältigen, sich Gedanken machen, was für sie zentral ist und letzlich Teile ihres Selbst darstellen. In vielen Projekten hat sich gezeigt, daß Jungen über das konzentrierende Auge der Videokamera ein gutes Stück Selbst-Exploration, sozialer Artikulation, öffentlichen Diskurses mit anderen Jugendlichen und Übernahme von sozialer Verantwortung für Teilbereiche sozialer Realität offenbaren konnten. Neben dem Anstieg von kommunikativer Kompetenz in sozialen Situationen und einer Möglichkeit für uns Erwachsene, ein Stück ihrer Realität kennenzulernen, stellt eine solche Erfahrung oftmals einen Einstieg in solidarisches Denken dar. Negt/Kluge nennen dies exemplarisches Lernen, das bei Förderung der soziologischen Phantasie durch die PädagogInnen auch auf weitere Bereiche ihres Alltags übertragen werden kann. Aber das nur als ein Beispiel.

Bernfeld betonte, daß alle politische Analyse und alle psychoanalytische Kenntnis und alles "beherrschen" von Methoden lediglich der Selbstreflexion der PädagogInnen dienen kann. Die Erziehung hingegen geschieht nur durch Liebe für die "Zöglinge". Auch wenn das pathetisch und veraltet anmutet, so glaube ich doch, daß innerhalb der pädagogischen Situationen vor allem mein Grad der Akzeptanz, der menschlichen Wärme, der ehrlichen Annahme der Jungen entscheidend ist für ein Gelingen von Jungenarbeit.

 

Fazit

Na ja, jetzt bin ich so schön ins Schreiben gekommen und hab mal alles so abgelassen, was ich auch nicht so richtig hinbekomme. Aber mir hat der alte Bernfeld einigen Mut gegeben, es mit diesen "Kotzbrocken" von Jungen einmal ernster zu probieren. Und immer wenn ich mal wieder völlig genervt von Jungen und Männern bin, frage ich mich, ob ich mich nicht genau über das aufrege, was ich schon so manches Mal an mir entdecke.

Es ließen sich noch unendlich viele Aspekte diskutieren und analysieren, doch wichtig ist für mich, daß wir Männer endlich anfangen, uns um diejenigen Belange zu kümmern, die Generationen von Männern immer wieder vernachlässigen: Veränderung der Unterdrückung von Frauen (und Männern) durch uns Männer. Und dies beginnt bei einer Veränderung bei uns selbst und kann sich in einer antisexistischen oder profeministischen Jungenarbeit gesellschaftlich niederschlagen.

An Anmerkungen, Kritiken, Weiterführungen und Austausch bin ich sehr interessiert!
 OlafJantz(AT)MEDIUM-eV.de 

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Literatur

Hier finden Sie eine thematisch sortierte Literaturliste zum Thema Jungenarbeit. Fragen, Anregungen und Kritik bitte per E-Mail an info@jungenarbeit-koeln.de 

 

1 Geschlechterverhältnis

2 Männerthemen

3 Sexualität

4 Erlebnis und Spiel

5 Praxis der Jungenarbeit

6 Jungen in Kita und Grundschule

7 sexuelle Gewalt

8 Verschiedenes

 

 

1 Geschlechterverhältnis

Elisabeth Glücks, Franz Gerd Ottemeyer-Glücks

Geschlechtsbezogene Pädagogik. Ein Bildungskonzept zur Qualifizierung koedukativer Praxis durch parteiliche Mädchenarbeit und antisexistische Jungenarbeit, 1994

Dieter Schnack, Rainer Neutzling,

Kleine Helden in Not. Jungen auf der Suche nach Männlichkeit

Benedikt Sturzenhecker,

Leitbild Männlichkeit?! Was braucht die Jungenarbeit. 1996

Horst Willems, Reinhard Winter,

"... damit du gross und stark wirst". Beiträge zur männlichen Sozialisation. 1990

Horst Willems, Reinhard Winter,

Was fehlt sind Männer! Ansätze praktischer Jungen und Männerarbeit. 1991

 

2 Männerthemen

Lothar Böhnisch, Reinhard Winter,

Männliche Sozialisation. Bewältigungsprobleme männlicher Geschlechtsidentität im Lebenslauf

Dieter Schnack, Rainer Neutzling,

Der Alte kann mich mal gern haben. Über männliche Sehnsüchte, Gewalt und Liebe. 1997

 

 

3 Sexualität

Reinhold Munding

Sexualpädagogische Jungenarbeit. 1995

Josef Riederle,

Wenn die Lust erwacht. Pädagogische Arbeit mit Jungen zu Sexualität und Selbstbefriedigung. 1995

Dieter Schnack, Rainer Neutzling,

Die Prinzenrolle. Über die männliche Sexualität. 1993

Reinhard Winter,

Stehversuche. Sexuelle Jungensozialisation und männliche Lebensbewältigung durch Sexualität

Aktion Jugendschutz Baden Würtemberg (Hrsg.)

Sexualerziehung und Prävention von sexueller Gewalt. Kommentierte Bücher - und Materialiensammlung.

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung,

Kompetent, Authentisch und normal? Aufklärungsrelevante Gesundheitsprobleme, Sexualaufklärung und Beratung von Jungen. 1998

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung,

Sexualpädagogische Jungenarbeit. 1995

Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen,

Aidsprävention im Rahmen der Sexualerziehung

Teil 1: Texte zur Einführung

Teil 2: Medienliste

Teil 3: Anleitungen für die Praxis.1991

Bernie Zilbergeld,

Männliche Sexualität. 1991

Landesinstitut Schleswig-Holstein

für Praxis und Theorie der Schule, Sexualpädagogik und Aids Prävention mit den Methoden des lebendigen Lernens. Arbeitspapiere zur Unterrichtsfachberatung, Unterrichtseinheiten. 1994

 

4 Erlebnis und Spiel

Rüdiger Gilsdorf, Günther Kistner,

Kooperative Abenteuerspiele. Eine Praxishilfe für Schule, Jugendarbeit und Erwachsenenbildung

Andreas Brinckmann, Uwe Trees,

Bewegungsspiele. 1995

 

5 Praxis der Jungenarbeit

Joachim Braun, Daniel Kunz

Weil wir Jungen sind.

Joachim Braun, Bernd Niemann,

Coole Kerle, viel Gefühl. Ein Ratgeber für Jungen zum Thema Liebe, Freundschaft und Sexualität. Von gleichen Autoren ist ein kleines Sex Lexikon in Broschürenform erschienen. Bezug bei Pro Familia Berlin.

Uwe Sielert,

Jungenarbeit. Praxishandbuch Jungenarbeit. 1989

Astrid Kaiser,

Koedukation und Jungen. Soziale Jungenförderung in der Schule. 1997

Jens Krabel,

Müssen Jungen aggressiv sein? Eine Praxismappe für die Arbeit mit Jungen. 1998

Siegrid und Hartmut Hoppe,

Klotzen Mädchen. Spiele und Übungen für Selbstbewusstsein und Selbstbehauptung. 1998

Eberhard Welz, Ulla Dussa

Mädchen sind besser, Jungen auch. Konfliktbewältigung für Mädchen und Jungen- ein Beitrag zur Förderung sozialer Kompetenzen

Band 1: Dokumentation eines Modellversuchs

Band 2: Curriculum, Spiele und Übungen. 1998

Rainer Neutzling, Burkhard Fritsche,

Ey Mann, bei mir es genauso. Catoons für Jungen - hart an der Grenze vom Leben selbst gezeichnet. 1992

Landschaftsverband Westfahlen Lippe,

Methoden aus der Jungenarbeit. 199

 

6 Jungen in Kita und Grundschule

Margarethe Blank-Mathieu,

Jungen im Kindergarten

Hanna Permien, Kerstin Frank,

Schöne Mädchen - starke Jungen? Gleichberechtigung: kein Thema in Tageseinrichtungen für Schulkinder 1995

Tim Rohrmann, Peter Thoma,

Jungen in Kindertagesstätten. Ein Handbuch zur geschlechtsbezogenen Pädagogik

Christine Biermann, Marlene Schütte,

Verknallt und so weiter. Liebe, Freundschaft und Sexualität im fächerübergreifenden Unterricht der Jahrgänge 5 und 6. 1996

 

7 sexuelle Gewalt

Dirk Bange, Ursula Enders,

Auch Indianer kennen Schmerz. Sexuelle Gewalt gegen Jungen. 1995

Nele Glöer, Irmgard Schmiedeskamp- Böhler

Verlorene Kindheit. Jungen als Opfer sexueller Gewalt. 1990

Henri Julius, Ulfert Böhme,

Sexueller Missbrauch an Jungen. Eine kritische Analyse des Forschungsstandes. 1997

Widerspruch (Hrsg.)

Die herkömmlliche Sozialisation von Jungen und die Konsequenz daraus für die Prävention sexualisierter Gewalt. 1997

Anita Heiliger, Constance Engelfried,

Sexuelle Gewalt. Männliche Sozialisation und potentielle Täterschaft. 1995

Strohhalm e.V. Berlin.

Auf dem Weg zur Prävention. Mobiles Team zur Prävention von sexuellem Missbrauch an Mädchen und Jungen. o.Jg.

 

8 Verschiedenes

Zartbitter Köln,

Leit- und Leidbilder. Jede Menge Rezensionen von Kinder- und Jugendbüchern für Jungen

Ministerium für die Gleichstellung von Frau und Mann des Landes Nordrhein- Westfahlen,

Was Sandkastenrocker von Heulsusen lernen können. Ein handlungsorientiertes Projekt zur Erweiterung sozialer Kompetenz von Jungen und Mädchen.1997

 


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